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Informationen für Aquarianer

Barclaya longifolia

wissenschaftlicher Name:
Barclaya longifolia

deutscher Name:
langblättrige Barclaya

natürliches Vorkommen:
Südost-Asien

Kultur:
Die Art wird oft als heikel, z.B. in Sachen Schneckenfraß (kann verheerend sein) dargestellt, sowie dem Anspruch an weiches bis mittelhartes Wasser und Lehmzusatz im Bodengrund. Es geht auch ohne.
Darstellungen problemloser Kultur bei wenig Licht sind allerdings rundheraus falsch und jeder der sich ernsthaft fachkompetent mit Aquarienpflanzen befasst weiß, das gerade rötliche und rote Aquarienpflanzen gute Beleuchtung nicht nur danken, sondern auch benötigen für das dauerhafte gesunde und farbenprächtige Gedeien.

Die Autorin pflegt die Art seit Jahren unter folgenden Bedingungen erfolgreich:
Leitungswasser ohne weitere Aufbereitung, 8 kH, 18 dgH, pH um 7,4 bis 7,6. Wasserwechsel alle 1-2 Wochen, Temp. 24-30 Grad C, Quarzkies ohne Beimengungen.
Es erfolgt keine zusätzliche Kohlendioxid-Düngung.

Die Pflanzen bilden hier sehr oft Knospen, egal ob das Aquarium von 30cm Höhe nur mit einer 30 Watt Warmton-Röhre beleuchtet wurde (das klappt nur bei der geringen Höhe!), oder wie mit derzeit 2x30 Watt Osram Tageslicht "Lumilux 11" und Reflektoren, bei täglich 12 Stunden Beleuchtung.

Nährstoffgabe erfolgte über Jahre nur per Flüssigdünger, die Pflanzen zeigen sich nach versuchsweiser Zugabe eines Tablettendüngers an den Wurzelbereich aber noch etwas kräftiger.

Eine Ursache über diese gutwillige Kultur bei viel Knospen liegt im vorliegenden Fall möglicherweise darin, das der Bodengrund durch die Beleuchtung des darunter liegenden Aquariums Wärme erhält und dieser Umstand der Art wohl zugute kommt.

Vermehrung:
Durch Samen.
Die Knospen erreichten bei der Autorin bisher nie die Wasseroberfläche und bilden dennoch reichlich Samen.
Der Fruchtkörper platzt nach einigen Wochen und viele dutzend Samen fallen zu Boden.
Im geheizten Aquarium sind ca 2 Wochen später Keimlinge zu entdecken.
Dann neue große Pflanzen zu erhalten gelang der Autorin am ehesten, wenn die Keimlinge im Aquarium in Ruhe belassen wurden. Wenn diese nach Monaten eine Blattrosette von mehreren Zentimetern Höhe gebildet haben, sollte ggf. umgepflanzt oder verzogen werden.
Da im entsprechenden Fall durch gründelnde Fische, oder Mulm absaugen, viele Keimlinge beim wurzeln gestört werden und dann an der Wasseroberfläche treiben, kam es noch zu keiner extensiven Vermehrung. So entwickeln sich bisher nur Keimlinge weiter, die im Schutz der Blattrosette der Altpflanze stehen, oder durch andere Pflanzen (z.B. in Cryptocoryne-Büscheln) zunächst geschützt heranwachsen.

Die Art ist rar im Handel und üblicherweise leider über Importe gedeckt. Nach Informationen einer Gärtnerei sollen natürliche Vorkommen stark ausgebeutet sein.
In Zusammenarbeit mit einem Labor für Meristemkulturen laufen Anzuchtversuche mit dem Samenmaterial der Autorin.
Die Autorin arbeitet selber an langfristiger autarker Eigenproduktion der Art, der die Anfragen deckt.
SO, sollte die Art erstrebenswerter Weise vermehrt werden und nicht aus wildgesammelten Knollen, die absterben, wenn noch vorhandene Speicherenergie verbraucht ist und die Umgebungsbedingungen im Aquarium einfach nicht stimmen. Die Art ist nicht umsonst rar und wer Eine bekommt, sollte Sie hüten und nicht mit 08/15 Dekomaterial verwechseln.

Barclaya longifolia
Barclaya longifolia im Aquarium
Barclaya Knospe Barclaya Knospe
Knospe ... und Samenansatz
Barclaya-Keimlinge
Barclaya Keimlinge
Fotos: P. Mees

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